Kapitel 5
Es ist November, Lieferungen für Wohnzimmer und Garage und Tage unter dem Motto: Planen
Hei ✨
Schön dich hier zu treffen. Diese Woche war eine Planungswoche. Angefangen mit den kleinen Dingen, habe ich den Staub von meinem Bujo (Bullet Journal) gepustet und ihm wieder Leben eingehaucht. Ich habe die einzelnen Tage geplant, aufgeschrieben, was ich dringend erledigen muss, wann ich Termine habe (sehr übersichtlich) und eine Monatsübersicht erstellt. Es ist fast lächerlich, wie viel besser ich klarkomme und wie viel besser es mir geht, mit der bisschen Struktur, denn ich habe ja nicht auf einmal mehr zu tun. Aber es ist alles gesammelt an einem Ort, und ich kann darauf zurückgreifen, und dann sind da ja noch die sonst so flüchtigen Sachen, die man noch machen will, die aber wieder im Alltag versinken. Jetzt greife ich zum Stift und habe einen Platz, wo ich sie aufschreiben kann. Und außerdem gibt es nichts Besseres, als den schönen Plan für den Tag spontan zu verwerfen und etwas anderes zu machen. Ohne etwas geplant zu haben, macht das nur halb so viel Spaß 😄.
Dann habe ich geplant, was ich die Woche über kochen will, und dementsprechend eingekauft. Normalerweise kaufe ich einfach ein und schaue dann die Woche über, was ich daraus koche. Ach ja, ein Putz-, bzw. Aufräumplan hängt auch an meinem Kühlschrank. Diese Struktur hält meistens nur ein paar Wochen (dafür kenne ich mich zu gut), danach verläuft das wieder nach und nach, aber jetzt gerade fühlt es sich gut an.
Weitere Planungsschritte waren, wann ich vor Weihnachten noch einmal nach Deutschland fliege und wann ich Freunde in Norwegen besuche. Für beides habe ich bereits Tickets gebucht, und ich freue mich riesig. Was meinen kleinen Planungseifer etwas gestört hat, war die Nachricht, dass das Auto, welches ich im Blick hatte, jetzt doch an einen Mechaniker verkauft wurde. Mist (aber es war wohl unerwarteterweise irgendwas kaputt gegangen, deshalb vielleicht doch besser, dass ich es nicht bekomme). Bei der Nachricht kletterte dann kurz mein kleiner Zweifler auf meine Schulter, der sich ansonsten zurückhält: War es so schlau, so weit weg von einer größeren Stadt zu ziehen? Hätte ich woanders vielleicht schon einen Job gefunden? Aber den Zweifler konnte ich schnell abschütteln, denn er war nur dem kleinen Rückschlag geschuldet, und ich habe mich weiter auf meine Planung konzentriert.
Denn war da nicht noch was von letzter Woche? Ich muss mehr unter Menschen, Menschen kennenlernen, Kontakte aufbauen. Also habe ich Anfang der Woche recherchiert und folgenden Schlachtplan für die kommende Woche aufgestellt (den ich alleine deshalb hier aufführe, damit ich nicht kneifen kann, und dafür werde ich mich wahrscheinlich noch verfluchen, aber manchmal muss man sich halt überlisten):
- Die Bibliothek bietet einmal in der Woche ein Sprachcafé an – werde ich hingehen.
- Ein weiteres Angebot der Bibliothek ist ein Strickcafé, und ja, dort werde ich auch hingehen.
- Die Angebote der verschiedenen Sportvereine werde ich telefonisch oder per Mail abfragen.
- Am Eingang vom Einkaufszentrum hängt ein schwarzes Brett, was ich mir mal genauer anschauen werde.
- Für den Hinterkopf:
- Probetraining in dem einen Fitnessstudio vereinbaren, welches sehr nice aussieht.
- Außerdem gibt es wohl einen Buchclub, aber an dem Termin diesen Monat bin ich nicht da.
Und da wir jetzt schon mal im Listenmodus sind, setze ich das so ähnlich in der Story fort :)
Prime Time 🛋️
Ich hab vor einigen Tagen in einem Sale ein Sofa bestellt und konnte mir Liefertag und -zeit aussuchen. Es soll heute zwischen 12:00 und 20:00 geliefert werden.
08:00
Ich fange an, das kleine Schlafsofa, welches mir zurzeit in seinem ausgeklappten Zustand als Couch dient, ins Gästezimmer zu schieben, wo es seinen eigentlichen Platz hat.
08:30
Jetzt steht im Wohnzimmer nur noch mein Sessel und der neue Teppich, welcher in der Mitte liegt.
09:00
Ich wollte eigentlich einkaufen, aber ich bin zu unruhig und schiebe das auf den nächsten Tag (soviel zu meiner Planung).
09:10
Ich fange an, auch die restlichen Räume aufzuräumen.
10:00
Mein Häuschen ist aufgeräumt und sauber. Ich tiger umher, meine Gedanken wandern immer wieder zum Sofa. Jetzt ist es doch gleich soweit, oder?
11:00
Ich klappe den Laptop zu, mit dem ich wie jeden Tag nach Stellenausschreibungen geschaut habe. War aber nichts Neues online.
12:00
Der Hunger kommt, also fange ich an zu kochen. Ich kann mich auf kein Rezept konzentrieren.
13:00
Ich esse Mittag. Es ist ein Freestyle aus Blumenkohl, Tomaten und Reis geworden. Die Soße dazu sollte was mit Curry werden, aber das schmecke ich nicht wirklich raus.
14:00
Um mich abzulenken, telefoniere ich.
16:00
Ob das Sofa heute wohl noch ankommt? Ich brauche was zu tun und entschließe, Muffins zu backen. Dafür suche ich mir dann doch ein Rezept raus.
16:30
Ich vergesse die vorbereitete Zimtcreme (sie sollte die Füllung sein) und giesse sie einfach oben über die Muffins.
17:00
Die Muffins sind fertig und ich hab schon zwei verputzt, obwohl sie noch auskühlen müssen. Die Zimtcreme ist beim Aufgehen natürlich größtenteils aufs Backblech geflossen, aber sie schmecken trotzdem.
17:30
Es sind nur noch vier Muffins da.
18:00
Ich würde mich jetzt gerne kurz hinlegen. Was hat mich dazu getrieben, das Schlafsofa heute Früh schon wegzuräumen? Stattdessen mache ich den Ofen an.
19:00
Vielleicht kommt es doch erst morgen. Ich checke die Sendungsverfolgung. Die letzte Aktualisierung ist vom Vortag, aber das Lieferdatum steht auf heute. In der Infobox steht, dass es trotzdem zu Verspätungen kommen kann. Na toll.
19:17
Ich überlege, mich einfach auf den Teppich zu legen. Lohnt wohl nicht mehr, nochmal Holz nachzulegen. Die kommen bestimmt erst morgen.
19:30
Es gibt eine Aktualisierung, das Sofa befindet sich auf dem Weg zu mir und sollte ca. in einer Stunde da sein. Bleibt noch die Frage, ob die hierher finden? Ist schließlich ein bisschen tricky.
20:00
Ich liege ausgestreckt auf dem Teppich und möchte am liebsten schlafen. Letzte Nacht hatte ich zu wenig davon. Wenn jetzt jemand durchs Fenster schauen würde, würde er bestimmt den Schock seines Lebens bekommen.
20:30
Gerade als ich die Augen für einen kurzen Moment geschlossen habe, leuchtet es draußen rot auf. Schlagartig bin ich wieder hellwach. Das können nur Bremslichter sein (oder meine Freunde vom Mars, aber die wollten erst am Wochenende vorbeischauen). Vom Fenster aus sehe ich einen Transporter, der bereits vor dem Haus steht. Ich winke dem Fahrer zu und zeige einen Daumen nach oben. Die hatten auch nen langen Tag.
20:45
Drei riesige Kartons stehen vor meiner Tür, meine Unterschrift hab ich abgegeben und die beiden Lieferanten kriegen von mir noch zwei Muffins mit.
21:00
Die Kartons sind zwar sperrig, aber nicht so schwer, sodass ich sie mit etwas Willenskraft in mein Wohnzimmer geschoben und gezogen kriege. Der Aufbau beginnt.
22:40
Da steht jetzt ein Sofa in meinem Wohnzimmer. Ich bin so müde, dass ich vergesse, Probe zu sitzen und gehe direkt ins Bett.
Inspiration
Was ganz Ruhiges, für langsame Abende oder dunkle Nächte:
Level Up ⬆️
Schnee ❄️
Der erste Schnee ist gefallen, zwar nur morgens und dann auch nicht liegen geblieben, aber es zählt trotzdem.
Feuerholz 🪵
Jetzt wurden auch noch die restlichen zwei Paletten Holz geliefert, die ich in der Garage stapeln durfte. Upgrade meiner Tetris Fähigkeiten.
Wikinger 🇳🇴
Ob sich wohl schon meine DNA verändert hat? Auf jeden Fall muss ich die Jacke ausziehen, als ich wandern bin - es ist warm, knappe 10º C (über Null natürlich - wir wollen ja nicht übertreiben). Die Story dazu lest ihr in einer der nächsten Wochen 😉
Bis zum nächsten Mal ✨