Kapitel 28

Langer Sommer, kurzer Herbst und bald schon Winter. Die Räder drehen sich und mein Akku ist zum Glück: aufgetankt.

Nebel schaut jetzt täglich vorbei.
Ich bin Carolin und du liest ein Kapitel von a whisper in the cosmos, dem Ort für kleine Geschichten und Erlebnisse aus meinem Leben.

Hei ✨

Schön dich hier zu treffen. Die Zeit wurde umgestellt und die Dunkelheit übernimmt zunehmend. Jetzt trage ich schon wieder Handschuhe beim Fahrradfahren. Ich habe überhaupt keine Ahnung, warum, aber ich freue mich auf den Winter. Ich freue mich auf den knisternden Kamin (und nein, das Feuerholz ist immer noch nicht bestellt), auf Sternenhimmel und Nordlichter. Ansonsten wird mir gerade so richtig bewusst, dass ich vor einem Jahr bereits hier war, und obwohl sich draußen der Film wiederholt, ist jetzt irgendwie vieles anders. Ich weiß, was kommt. Ich muss nicht mehr minutenlang mit dem Feuer kämpfen. Ich habe Kontakte, die ich im Notfall anrufen könnte. Lustigerweise wiederholen sich ein paar Sachen aber doch. Mehr dazu liest du hier.

Willkommen bei Kapitel 28.


Ich schaue dem letzten Stück Sommer beim Brennen zu: Meine, über Monate erarbeitete, Eislöffel-Kollektion ist prima als Anzündholz zu gebrauchen und schrumpft mit jedem kühleren Tag 😄.
Das Strickcafé muss noch zwei Wochen auf mich warten, denn die Tage sind bei mir leider mit Schichten belegt. Dafür hatte ich Besuch. Als ich im Urlaub war. Von einer Maus. Im Keller. Moment, das hatte ich doch schon einmal vor einem Jahr… Diesmal konnte sie keine getrockneten Orangenscheiben snacken, da musste dann der weihnachtliche Tischläufer herhalten. Ob das wohl Bauchschmerzen gab? 🙈 Noch weniger erfreulich: Feuchtigkeit hat auch wieder etwas Schimmel an den Wänden (und an der Rückseite meines Spiegels im Sportkeller, igitt) hervorgerufen. Nachdem ich mich mehrere Tage mental darauf vorbereitet hatte (indem ich es erstmal verdrängt habe), ging es also ans Putzen und Trocknen des Kellers. Jetzt sieht es wieder schön aus. Die Luftentfeuchter arbeiten und werden wohl bald durch elektrische ersetzt werden müssen.

Eine Etage höher lief es dafür sehr gut (bis auf das normale Chaos): Ich habe meine Website veröffentlicht (du findest sie hier) und lerne gerade, wie man Instagram benutzt 😆. Es tut einfach so gut, wieder mehr kreativ zu sein und das zu tun, was ich wirklich liebe. Aeluna ist mein Projekt für das nächste Jahr. Von Anfang an war das der Plan und jetzt nach dem der Sprachkurs abgeschlossen und der Sommer um ist, kann ich meine Energie ganz darauf richten. Ganz viele Ideen schwirren in meinem Kopf umher und werde nach und nach schauen, was funktioniert. Um vielleicht bald meine Schichten an der Tankstelle reduzieren zu können 🤞.


Schienen & Snacks 🛤️


Nach fast drei Wochen Urlaub bin ich auf dem Weg zurück nach Hause. Der Abschied mit Mama und Papa geht wie immer nicht ohne eine kleine Träne. Kurz hält dieses Gefühl noch an, während ich mich auf den Sitz fallen lasse und sich draußen die Welt in Bewegung setzt. Dann übernimmt die Freude daran, unterwegs zu sein. Auf dem Heimweg zu sein. Zurück zu meinem Häuschen.

Ich bin dreißig Minuten früher unterwegs, als geplant, denn der eigentliche Zug hatte Verspätung (war ja klar). Der erste Umstieg muss klappen, danach bin ich entspannter. Die Anzeige weiter hinten im Wagen zeigt an, dass ich zumindest schonmal in der Zeit gereist bin: 28.02.2006 🕺. Immerhin stimmt die Uhrzeit noch. Ich öffne meinen Snackbeutel und frage mich, ob ich nicht doch mehr hätte mitnehmen sollen. Dabei sind meine zwei Taschen sowieso schon gut gefüllt – einer der Vorteile, nicht zu fliegen. Ich bin pünktlich am Umstiegsbahnhof und habe genug Zeit. Mache es mir gerade auf einer Bank bequem, packe mein Buch aus, da sehe ich neben mir ein kleines Portemonnaie liegen. Damit stiefel ich zwei Minuten später ins Kundenzentrum und unterbreche ein wichtiges Meeting: Der eine Mitarbeiter zeigt dem anderen gerade seine neueste Modelllok, während sie sich darüber unterhalten, dass es so viel Zeit beansprucht, die Oberleitungen zu montieren 😂

Mein Anschlusszug kommt dann pünktlich und ist fast leer (beides kaum zu glauben). Kurz nach Fahrtbeginn nicke ich weg. Vier Stunden später rollen wir in Hamburg ein. Eine Stunde Zeit, um sich möglichst weit weg von allen Menschen zu halten und auf Mitternacht zu warten. Denn dann fährt der Nachtzug nach Malmö ein. Ich habe mich das erste Mal für ein Bett im Schlafabteil entschieden. Die letzten beiden Male im Nachtzug habe ich mich am Ende sowieso immer auf den Boden gelegt 😅. Mein Abteil ist direkt das erste nach dem Waschraum. Jeweils drei Betten stapeln sich gegenüberliegend in die Höhe. Dazwischen kann man so gerade stehen. Bis auf zwei Plätze sind schon alle Betten belegt. Mein Bett ist das rechte ganz oben, was mir eine der Mitreisenden schon dankenswerterweise bezogen hat. So muss ich nicht da oben noch rumturnen. Das letzte freie Bett ist nicht bezogen, also muss sich unsere Mitreisende auf die Suche nach dem Schaffner machen. In der Zwischenzeit warte ich darauf, dass das Bad frei wird zum Zähneputzen. Da steigt noch eine Frau in unseren Wagen, völlig außer Atem, und fragt uns, ob das der Zug nach Malmö sei. Das ist er, versichern wir. Sie geht weiter in den Wagen hinein. Nach fünf Minuten steht sie plötzlich wieder vor unserem Abteil und fragt, ob wir noch Platz für sie hätten. Auf unser Nein beschließt sie dann, vor unserem Abteil zu schlafen. Die Frau scheint nicht gesund zu sein. Sie wird immer aufdringlicher und ich bin plötzlich froh, dass die anderen auch noch wach sind. Mit jedem Satz wird es wirrer, zwischenzeitlich mal aggressiv. Schließlich kommt der Schaffner und geleitet sie mit Nachdruck zum Ausgang. Scheinbar ist die Frau nicht unbekannt. Aber ein bisschen gruseliger Start. Durch die Aktion verlassen wir Hamburg mit einigen Minuten Verspätung.

Mein Schlaf ist unruhig, unterbrochen wird er von mehreren Vollbremsungen (waren es bestimmt nicht, aber wenn man so aus dem Schlaf gerissen wird, fühlt es sich danach an), bei denen ich mich in die Matratze kralle und am Gitter des Bettes festhalte 😂. Die Matratze ist eher ein gut getarntes Brett. Alle paar Minuten muss ich mich von einer auf die andere Seite drehen, wenn wieder der untere Arm eingeschlafen ist. Aber allemal besser als zu sitzen.
Von Malmö geht es weiter nach Göteborg, wo ich dann sogar einen Zug früher Richtung Oslo erwische, und kurz vor Mittag in der Hauptstadt einrolle. Dort auf dem Gleis zum Anschlußzug verteilt eine Mitarbeiterin Schokobons für alle, die einsteigen 😍. Ich liebe Norwegen. Der Rest der Reise verläuft dann ereignislos. Ich wechsel zwischen dösen, snacken und lesen. Irgendwann habe ich dann mein Buch durch, was ich einen Tag vorher angefangen hatte 👀. Gegen halb sieben steige ich dann in Otta aus und bin zuhause. Wirklich, das Gefühl durchströmt mich und ich merke, wie glücklich ich bin. Da macht mir dann auch der lange Fußweg bis zu meinem Häuschen (fast) nichts aus 😉


Soundecho

Na klar, was sonst: Das neue Taylor Swift Album 🍂


Level Up ⬆️

Waffeleisen 🧇

Zum Geburtstag gab es ein Waffeleisen, das muss hier in Norwegen auch sein. 

Elch 👀

Das erste Mal, im Wald hinter den Häusern hier, einen Elch gesichtet.

Nordlichter 💚

Bis 23:00 zu arbeiten lohnt sich, wenn man dann auf dem Heimweg unter Polarlichtern fährt.


Bis zum nächsten Mal ✨

P.S. Folge mir gerne auf der Reise mit Aeluna auf Instagram 🌙