Kapitel 15

Vollmond, Schulbeginn und Muskelkater. Das Jahr nimmt bereits Fahrt auf und trotzdem geht es auch noch um eins: Erinnern.

Hei ✨

Schön dich hier zu treffen. Ich fühle mich etwas mehr angekommen im neuen Jahr. Ein bisschen Zeit war da, um das letzte zu reflektieren, in dem ich so einiges erleben durfte. Unter wolkenfreien Nachthimmeln lässt sich sowas immer gut tun, und davon gab es einige diese Woche, die sich mit eisblauen Tagen und Sonnenschein abgewechselt haben. Dabei war es ab und zu so kalt (Heute bin ich bei -21,5º C aufgewacht), dass mir die Nasenhaare beim Einatmen gefroren sind 😂. Die Schule hat auch wieder angefangen und in diesem neuen Alltag muss ich noch meine eigene Routine finden. Außerdem geht es um ein Gefühl, das mich um den Jahreswechsel und letzte Woche wieder begleitet hat.
Willkommen bei Kapitel 15.

Einige meiner festen Wochenpunkte sind nach der Weihnachtspause nun wieder gestartet: In der Schule ist die Gruppe jetzt etwas kleiner, weil einige den Kurs abgeschlossen haben. Beim Strickcafé habe ich mein neues Projekt begonnen: Socken 🧦 und auf der Arbeit hatte ich die ersten Spätschichten.

Auf dem Platz vor meinem Häuschen kann ich jetzt Langlauf üben, da ich mir eine eigene kleine Loipe angelegt habe. Zuerst war ich da mit der Schneeschaufel zu Gange, weil der Schnee zu tief war. Das hätte wohl auch noch seine Zeit gedauert, wenn mir nicht mein Nachbar seine Schneeschuhe geliehen hätte, mit denen ich das einfach platttrampeln konnte, und das ging ja soo viel schneller. Das Ganze hat sich so angefühlt wie zu Kindertagen, als man mit Straßenkreide bewaffnet war und der Asphalt plötzlich alle Möglichkeiten bot, um ein Straßensystem anzulegen. Ich war schon kurz davor, Schilder zu basteln. Richtiges Wochenhighlight 😄 Damit war ich bestens vorbereitet, um dann am Wochenende mit einem Freund hoch ins Fjell zu fahren und dort mal eine richtige Skitour zu machen, mit anschließender Einkehr in einem Café, wo es Zimtschnecken gab. Ich hab mich auch nur ein paar Mal gemault (und einmal vielleicht etwas geschrien, als es einen Hügel bergab ging und ich plötzlich sehr schnell wurde und nicht wusste, wie ich das kontrollieren kann) 😂.

Ab und zu spült trotzdem eine Welle des Vermissens über mich, vor allem letzte Woche, beim Jahreswechsel und beim Betrachten der Sterne. Da sind einem sowieso die Menschen wieder näher, die nicht mehr da sind. Manche würde ich gerne noch was fragen und manchen würde ich gerne alles hier zeigen.
Und bei mir ist es auch noch Taekwondo, was ich vielleicht am meisten vermisse. Vielleicht, weil es sich irgendwie nicht abgeschlossen anfühlt. Jedes Mal, wenn meine Füße meine Sportmatten im Keller betreten, erinnere ich mich daran, wie sich das Taekwondo-Training angefühlt hat, und ich realisiere, dass ich dieses Gefühl nicht mehr wiederbekommen werde. Keine Ahnung, ob das nachvollziehbar ist, aber wenn man etwas für fast zwanzig Jahre macht, ist es nicht so leicht, wenn das plötzlich nicht mehr da ist. Selbst wenn es eine bewusste Entscheidung war. Plus die Menschen aus dieser kleinen verrückten Familie, die ich teilweise schon genauso lange kenne. Und darum geht es auch in den Gedanken hier drunter:

🥋

Und manchmal wächst der Schmerz zu Tränen,
beim Gedanken an die Dinge,
die ich zurückgelassen hab,
ohne Chance sie hier wiederzufinden,
oder vielleicht geht es auch um den Teil von mir,
der nie das Nordlicht sehen wird.

Kein Kapitel, das die Geschichte unterteilt,
sondern die letzte Seite des Buchs,
das nicht fortgesetzt wird.

Und auch wenn es meine Wahl war,
tut es manchmal ganz schön weh,
dass dieser Teil von mir fehlt,
der mich solange begleitet hat,
weil ich noch nicht weiß,
wie ich ihn hier füllen kann,
oder ob das überhaupt geht.

Also ein Gruß in die Nacht:
an abgebrochene Bücher,
an letzte Kapitel,
an Löcher die bleiben,
und die Sterne hören zu.

Aufs Vermissen.

Inspiration

Weil der Song wahrscheinlich nie wieder so gut passen wird 😄

Level Up ⬆️

Erstes Gehalt 👛

Whoop, whoop, hab mein erstes Gehalt ausgezahlt bekommen.

Private Loipe 🎿

Bisschen Arbeit war es, aber jetzt kann ich im quasi im Garten Langlauf üben.

Handyvertrag 📱

Und der nächste Step geschafft: Meine norwegische SIM Karte ist angekommen.

Bis zum nächsten Mal ✨